In einer ersten feierlichen Handlung hat am Donnerstag das Forum Juden – Christen auf die zukünftige Bedeutung des Lernortes jüdisches Bethaus in Freren hingewiesen. Gemeinsam mit Vertretern der jüdischen Gemeinde Osnabrück und des Forums wurden durch den Osnabrücker Rabbiner Marc Stern, jüdischer Tradition entsprechend, eine Mesusa an die Türpfosten der Einrichtung montiert.
Die Grundlage für das Anbringen der kleinen Pergamentrolle, die Mesusa genannt wird, bildet das 5. Buch Mose, welches sagt: „Höre Israel, der Ewige, unser Gott, ist der Ewige der einzige Eine! Und liebe den Ewigen, deinen Gott, mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele. Es seien diese Worte, die ich dir heute gebiete, rede davon, wenn du sitzt in deinem Haus und wenn du gehst auf den Weg, schreibe sie an die Pfosten deines Hauses und an deine Tore!“
Dieser Toratext wird mit anderen Texten kombiniert auf die Vorderseite des Pergamentpapiers geschrieben. Die Rückseite wird mit dem Wort „shadai“ beschriftet. Es bedeutet so viel wie „Hüter der Tore Israels“ und soll als Schutz für die Bewohner des Hauses gelten.
Das Schriftstück wird mit den Torastellen nach innen eingerollt und in eine Hülse aus Metall, Holz, Silber oder Plastik gesteckt. Die Hülse mit ihrem Inhalt wird an die Türpfosten aller Eingänge des Hauses sowie an allen Toren angebracht.
Das Bild zeigt von links: Samtgemeindedirektor Godehard Ritz, Rabbiner Stern, Forumsvorsitzender Reinhold Hoffmann, Architekt Eberhard Dreyer und Alexander Großberg von der jüdischen Gemeinde Osnabrück.