Jeder Platz belegt – 30 Achtklässler der Lingener Friedensschule ließen sich im Gedenkort Jüdische Schule über das Schicksal von Bernhard Grünberg informieren. Als er so alt war wie die jungen Besucherinnen jetzt, musste Grünberg, später Ehrenbürger von Lingen, seine Eltern und seine Schwester verlassen. Großbritannien ließ nach den Verbrechen des 9. und 10 November 1938, der Novemberpogrome 10.000 Kinder und Jugendliche mit „Kindertransporten“ ins Land, darunter Bernhard Grünberg.
Besonders betroffen waren die Jugendlichen, als Angela Prenger und Friedhelm Wolski-Prenger von den Verfolgungen berichteten, die Grünberg als Schüler am Gymnasium Georgianum von seiten ehemaliger Freunde erlitt, die zu Hitlerjungen geworden waren. Die Referenten, Autoren einer Biographie Grünbergs, erzählten, wie es dem Jungen im fremden Land gelang, als Landarbeiter Fuß zu fassen. Seit Mitte der 1980er Jahren sprach Bernhard Grünberg, dessen Eltern und Schwester von den Nazis ermordet wurden, als Zeitzeuge in vielen emsländischen Schulen. Beerdigt wurde er 2021 auf dem jüdischen Friedhof in Lingen.