Aus Meppen waren 22 SchülerInnen der Klasse 6a der Johannesschule unter Leitung von Nadine Schütte und Milena Overschmidt per Bahn nach Lingen gereist. Im Gedenkort Jüdische Schule ließen sie sich einen ganzen Vormittag von Angela Prenger und Dr. Walter Höltermann (Projekt „Judentum begreifen“ des Forum Juden-Christen Altkreis Lingen e.V.) das Schulgebäude und dessen Geschichte erklären. Interessiert folgten die jungen Gäste auch den Darstellungen zum wöchentlichen Feiertag Schabbat und zum Chanukkafest.
Ebenfalls anwesend war Pastorin Aleida Siller (Hannover). Frau Siller koordiniert das Projekt „Orte der Begegnung mit jüdischem Leben in Niedersachsen.“ Die katholischen Bistümer, die evangelischen Kirchen in Niedersachsen, beide jüdischen Landesverbände und „Begegnung – Christen und Juden Niedersachsen e.V.“ kooperieren bei der Erstellung einer digitalen Landkarte, die darüber informiert, wo in Niedersachsen Begegnung mit jüdischem Leben möglich ist, wer zu kontaktieren und was dabei zu beachten ist. Simon Göhler hatte Gelegenheit, Frau Siller ausführlich zu informieren.
Für ein Projekt in Meppen gestalteten die Jugendlichen Kieselsteine mit der hebräischen Aufschrift „Schalom“ (Friede). Prenger dazu: „Die Buchstaben bilden eine gerade Linie, als wenn sie an einer Wäscheleine hingen. Nur der Buchstabe Lamed ragt heraus.“ Die hebräische Schrift, von rechts nach links gelesen, kennt nur Konsonanten, die Vokale müssen beim Lesen dazu gedacht werden.
Dekanatsjugendpfleger Holger Berentzen stellte den „Initiativkreis Meppen“ vor, der sich die Erinnerungsarbeit in der Kreisstadt auf die Fahne geschrieben hat. Berentzen berichtete, dass im nächsten Jahr im Stadion des SV Meppen zwei „Stolpersteine“ für jüdische Fußballer des Vereins verlegt werden sollen. Sie waren Opfer des Naziterrors geworden.
Die Schalomsteine wurden am folgenden Tag von den Schülerinnen und Schülern nach jüdischem Brauch auf Grabsteine auf dem Jüdischen Friedhof in Meppen gelegt.